Herren I – SG DJK Rimpar III 26:30 (15:16)

//Herren I – SG DJK Rimpar III 26:30 (15:16)

Ein Blick in die Gesichter der Volkacher Herren nach dem Schlusspfiff offenbarte hauptsächlich eins: Enttäuschung. Zu bitter war die Niederlage gegen Favorit Rimpar, zu lange hatte die Truppe von Trainer Stefan Knötgen mitgehalten, zu groß war die Chance, zwei nicht eingeplante Punkte einzufahren, als dass die Spieler das 26:30 einfach hätten wegstecken können.

Doch die Enttäuschung wich glücklicherweise recht schnell der Einsicht, dass die Mannschaft vorne wie hinten ein wirklich ansprechendes Spiel gezeigt hatte und in dieser Verfassung jeden Gegner schlagen kann. Dabei standen die Vorzeichen auch in der fünften Partie der Saison nicht unbedingt gut. Sebastian Seitzer, Tizian Mangold und Sebastian Kimmel fehlten weiterhin verletzt, dazu musste der Ausfall von Christian Hering kompensiert werden. Christian Liebenstein und Johannes Vietz stießen aufgrund beruflicher Termine erst in der Halbzeit zur Mannschaft. Alles wie immer also.

Nichtsdestotrotz konnte Volkach gegen den Tabellenführer  eine schlagkräftige Truppe auf den Platz schicken. Das wurde von Beginn an deutlich. Bereits nach wenigen Minuten zeichnete sich ab, dass dies eine intensive Partie auf hohem Niveau werden würde. Die Angriffsreihen beider Mannschaften strahlten jeweils große Gefahr aus, scheiterten aber immer wieder an der gut eingestellten 6:0-Defensive ihres Gegners und an glänzend aufgelegten Schlussleuten zwischen den Pfosten. Auf Volkacher Seite machte Sebastian Gürsching über die vollen 60 Minuten ein klasse Spiel und vernagelte phasenweise sein Tor regelrecht.

Lange konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen. Volkach erspielte sich vorne immer wieder schöne Chancen, Rimpar kam vor allem über die 2. Welle oder aus der Distanz zum Torerfolg. Den dynamischen Positionsangriff mit vielen Übergängen hatte die HSG-Verteidigung gut im Griff. Einzig Rimpars Jonas Lachmann brachte die Volkacher zum Verzweifeln. Der Rückraum-Shooter hatte einen Sahnetag erwischt und traf nach Belieben aus der 2. Reihe und vom Siebenmeter-Strich – insgesamt 14 Tore sind beredtes Zeugnis dafür.

Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe die Gäste sich beim 11:14 zum ersten Mal ein wenig absetzen konnten. Begünstigt wurde das durch einige Fehler im Volkacher Angriff, die sofort mit Gegenstößen bestraft wurden. Doch Volkach gab nicht auf und konnte sich bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 14:15 heran kämpfen.

Die von Kennern der Mannschaft gefürchtete Schwächephase direkt nach dem Seitenwechsel blieb diesmal aus. Die HSG kam ebenso konzentriert aus der Kabine wie sie hinein gegangen war. Und auch das Spiel verlor nichts an Spannung und Intensität – es blieb das Duell auf Augenhöhe mit dem immer wiederkehrenden Ablauf: Die DJK legte vor HSG glich, getragen von der lautstarken Kulisse, immer wieder aus. Leider verpasste Volkach es, selbst einmal in Führung zu gehen. Stattdessen wurden im Angriff Bälle leichtfertig hergeschenkt und Rimpar konnte wieder vorlegen.

Erst in den Schlussminuten, in denen die Partie zunehmend hektisch wurde, konnte Rimpar sich etwas absetzen. Stefan Knötgen versuchte, mit einem Time Out fünf Minuten vor Ende noch einmal etwas Ruhe ins Spiel zu bringen; leider zeigte diese Maßnahme keinen Erfolg. Die HSG agierte in der verbleibenden Zeit vorne nicht clever genug und konnte folgerichtig den Rückstand nicht mehr entscheidend verkürzen.

Unterm Strich bleibt nach der Partie die Erkenntnis, dass die Mannschaft über großes Potenzial verfügt und theoretisch jeden Gegner schlagen kann – zumal zuhause, wo sie ein fantastisches und lautstarkes Publikum im Rücken hat. Das darf sein Können am 6. November gegen den MHV Schweinfurt, aktuell im Tabellenmittelfeld angesiedelt, beweisen. Die Herren I sind bereits am kommenden Sonntag, 23.10., gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen TSV Rödelsee wieder dran. Keine leichte Aufgabe, aber nach der gezeigten Leistung für das Team auch alles andere als unmöglich.

2016-10-16T15:17:06+02:0016. Oktober 2016|Herren I 16/17|

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