Trainer Stefan Knötgen hatte unter der Woche vor der Regionalligareserve gewarnt: “Sie stehen zwar in der Tabelle hinten drin, sind aber zuhause stark. Das wird ein ganz schweres Spiel!” Dass dies keine leere Phrase war, zeigte sich dann am vergangenen Sonntagnachmittag. Die Herren I hatten über die volle Spielzeit Probleme mit dem Tabellenvorletzten, auch wenn sie sich zwischenzeitlich das Leben selbst schwer machten.
Zu Spielbeginn sah alles noch rosig aus. Die HSG erwischte den besseren Start in die Partie und führte in der 6. Minute mit 1:3. Dann schlichen sich jedoch Unkonzentriertheiten in der Defensive ein. Die ermöglichten Neustadt immer wieder Tore über den Kreis und aus der zweiten Reihe. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Volkach nutzte das schwache Rückzugsverhalten der Gastgeber zu schnellen Toren, zeigte einige schöne Angriffe und blieb – auch dank zweier von Torhüter Johannes Vietz gehaltener Siebenmeter – fast durchgehend bis zum 10:10 in der 21.Minute in Führung. Dann aber baute die Defensive stückweise ab und der HSC schaffte es, sich bis zur Halbzeit auf 15:12 abzusetzen.
Die Halbzeitansprache des Trainers fiel deutlich aus, zeigte aber offensichtlich Wirkung. Die HSG kam wie ausgewechselt aus der Kabine und legte los wie die Feuerwehr. Binnen 5 Minuten drehte sie das Spiel und ging ihrerseits mit 15:17 ihn Führung. Erst eine Auszeit der Gastgeber konnte den Volkacher Lauf stoppen. Bis zur 50. Minute konnte Neustadt das Spiel abermals drehen und mit 23:20 in Führung gehen.
Nun aber überschlugen sich die Ereignisse förmlich. Wie auf Knopfdruck spielten beide Mannschaften plötzlich mit sperrangelweitem Visier, dafür aber scheinbar komplett ohne Abwehr. Innerhalb von drei Minuten fielen ganze 9 Tore, in der 53. Minute hatte die HSG wieder zum 26:26 ausgeglichen. Doch so überraschend die Tempoverschärfung gekommen war, so abrupt endete sie auch wieder. Bis zur Schlusspfiff sollten nur noch 3 Tore fallen. Volkach verteidigte nun wesentlich besser und brachte den Gegner fast zur Verzweiflung, schaffte es aber nicht, den Ball vorne im Tor unterzubekommen. So musste das Team bis zur letzten Sekunde zittern und konnte erst aufatmen, als der letzte Neustädter Wurf mit der Schlusssirene an Torhüter Sebastian Gürsching hängen blieb.
Der 28:27-Sieg ist unterm Strich etwas glücklich, über ein Unentschieden hätte sich Volkach dem Spielverlauf entsprechend nicht beschweren dürfen. Weil das aber zum Glück nicht zählt, kann die HSG sich nun mit 9:9 Punkten in die Winterpause verabschieden. Das nächste Spiel wird erst am 14. Januar stattfinden. Genug Zeit, um einige Blessuren auszukurieren und neue Kraft für die lange Rückrunde zu tanken.
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