Die Siegesserie der Herren I hat ein Ende gefunden. Eine über weite Strecken starke Leistung und aufopferungsvoller Kampf bis zur letzten Sekunde reichten nicht, um Tabellenführer Marktsteft einen Punkt abzuluchsen.
Es war alles angerichtet für ein Spitzenspiel. Von der ersten Minute an machten die Fanblöcke in der mehr als gut besetzten Mainschleifenhalle richtig Stimmung, die sich spürbar auf das Spielfeld übertrug. Beide Teams begannen mit hohem Tempo, man sah ihnen an, dass sie heiß auf den Sieg waren. Die HSG war vielleicht ein wenig übermotiviert und fing sich durch überhastete Angriffsaktionen schnell 4 Gegentore ein. Das 1:4 in der 6. Minute markierte den ersten Treffer der Heimmannschaft. Von da an agierte Volkach überlegter, konnte den Rückstand aber nicht mehr verkürzen.
Der Angriff scheiterte einfach zu häufig am glänzend aufgelegten Gäste-Torhüter, was Marktsteft gnadenlos zu Kontertoren nutzte. Im Positionsangriff tat sich der individuell starke Stefter Rückraum gegen die kompakte Volkacher Abwehr zwar schwer, dafür trafen gerade in der ersten Hälfte die Außenspieler beinahe nach Belieben. Die HSG hielt den Rückstand bis zum 7:11 in der 21. Minute trotzdem in Grenzen, weil sie vorne immer wieder schöne Lösungen fand, um die gegnerische Abwehr zu überwinden. Leider erhöhte sich kurz vor der Halbzeit aber die Volkacher Fehlerquote und Marktsteft konnte, von den eigenen Fans lautstark bejubelt, zwischenzeitlich auf 19:11 davonziehen. Bis zur Pause verkürzte die HSG noch einmal, musste aber dennoch mit der Hypothek von 6 Toren Rückstand in die Kabine gehen.
Die Marschrichtung für Halbzeit zwei war klar: Trotz des Spielstands wollte sich die Mannschaft im zweiten Durchgang nicht aufgeben, sondern Moral und Kampfgeist beweisen. Und das gelang ihr auch nachdrücklich. Sie erwischte den besseren Start und holte Tor um Tor auf. Beim 18:21 in der 37. Minute war sie dann wieder in Schlagdistanz. Vor den Augen der zahlreichen und lautstark anfeuernden Zuschauer entwickelte sich nun ein hochspannender Schlagabtausch auf hohem Niveau, bei der sich keines der beiden Teams einen entscheidenden Vorteil erarbeiten konnte.
Leider konnte Volkach das Niveau nicht über die komplette zweite Hälfte halten. Mitte der zweiten Halbzeit häuften sich wieder die Fehlwürfe, Marktsteft zog noch einmal auf 21:27 davon. Doch auch davon ließ sich die HSG nicht abschrecken. Stattdessen fasste sie sich ein Herz und kämpfte sich auf 26:29 heran (58.). Als ihr 75 Sekunden vor dem Ende sogar das 27:29 gelang, hielt es keinen der Zuschauer mehr auf seinem Sitz. Volkach war nun am Drücker, drauf und dran, die Partie noch zu drehen. Und holte sich prompt wieder den Ball von den nun etwas kopflos wirkenden Gästen. Doch die folgende Torchance wurde – symptomatisch für das Spiel – vom Gästetorhüter vereitelt. So musste sich die HSG – mit erhobenem Kopf – in die knappe Niederlage fügen. Ein paar Minuten länger und die Partie wäre wohl anders ausgegangen, über die volle Spielzeit gesehen war aber Marktsteft das bessere Team.
Niederlage hin oder her: Die Volkacher Männer können stolz auf die gezeigte Leistung sein. Die Punkte gegen Marktsteft waren nicht eingeplant und so tut die Niederlage auch nicht weh. Nächste Woche gegen den Tabellenletzten Ochsenfurt muss wieder etwas Zählbares her. Angesichts der guten Form, in der sich die Herren momentan befinden, stehen die Zeichen dafür gut.
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