Je näher das Saisonende rückt, desto dünner scheint die Personaldecke bei den Herren I zu werden. Im Abstiegsduell mit der TG Würzburg musste zusätzlich zu den zahlreichen Langzeitverletzten nun auch noch Kai Baumann krankheitsbedingt passen. Zu allem Übel schaffte es auch Martin Vogel aus Termingründen nicht, beim Spiel mitzuwirken. Also griff die HSG in die Trickkiste und verstärkte seinen Rückraum um André Brezina aus der zweiten Mannschaft. Damit aber noch nicht genug. Auch Trainer Stefan Knötgen selbst zog sich zum ersten Mal überhaupt das gelbe Volkacher Trikot über.
Seinen Einstand hätte er sich aber sicher schöner gewünscht. Denn zwar konnte die HSG in der ersten Hälfte dank einer guten Defensivleistung und konzentriertem Angriffsspiel nach anfänglichem Rückstand (1:3) das Spiel drehen und zwischenzeitlich sogar mit 13:9 (27.) in Führung gehen, bereits zur Halbzeit war der Vorsprung aber schon wieder auf ein Törchen zusammengeschrumpft (13:12).
In der zweiten Hälfte konnte die HSG den knappen Vorsprung nur noch kurze Zeit halten. Vor allem unkonzentrierte Abschlüsse waren der Grund dafür, dass die Gäste beim 16:17 in der 38. Minute die Führung übernahmen. Volkach fehlte der Biss und die Tatsache, dass der Rückraum fast ohne Pause durchspielen musste, machte sich mit zunehmender Spieldauer bemerkbar. Ein Fünf-Tore-Lauf der Würzburger von 18:18 auf 18:23 brachte die Vorentscheidung. Die HSG kämpfte zwar wacker weiter, musste aber hinten einfach zu viele leichte Tore hinnehmen und fand vorne nicht mehr richtig ins Spiel. Gegen Ende gelang noch etwas Ergebniskosmetik, an der 25:28-Niederlage rüttelte das aber nicht mehr.
Unterm Strich bleibt der HSG nur die Gewissheit, dass noch lange nichts verloren ist. Die Mannschaft hat den Klassenerhalt weiterhin selbst in der Hand. Mit einem Sieg gegen die an diesem Tag – auch mit der ausgedünnten Mannschaftsformation – alles andere als unschlagbare TGW hätten sie aber schon einen großen Schritt in die richtige Richtung machen können. Zwei Spiele bleiben noch. In diesen sollte dringend ein Sieg her, um dem sportlichen Abstieg sicher zu entgehen. Besser noch: Zwei Siege. Sicher ist sicher.
Hinterlassen Sie einen Kommentar