Das immerjunge Derby Volkach gegen Geo hatte alles, was man sich von so einem Spiel wünscht: zwei gleichwertige Mannschaften, Spannung, Emotionen, Leidenschaft und Fairness. Leider aber auch eine schwere Verletzung auf Volkacher Seite.
Der Beginn sorgte bei einigen Zuschauern für Verwunderung. Denn HSG-Coach Stefan Knötgen hatte sich eine besondere Abwehrvariante überlegt, mit der er die Räume für Gerolzhofens Rückraumschützen eng machen wollte. Die offensive 1:5-Verteidigung erfüllte genau diesen Zweck, ließ leider aber auch immer wieder Lücken für die zweikampfstarken Gäste. Weil aber Sebastian Gürsching einen guten Tag erwischt hatte und in der Anfangsphase mehrere freie Würfe parierte und der Angriff deutlich besser agierte als in den vergangenen Partien, fiel das nicht sonderlich ins Gewicht. Bis zur 17. Minute konnte sich keins der beiden Teams absetzen. Beim Stand von 8:9 nahm die HSG eine Auszeit und stellte die Abwehr etwas defensiver ein. In der Folge konnte sie sich zum ersten Mal mit zwei Toren absetzen (22.) und die Führung auch in die Halbzeitpause retten.
Direkt nach dem Wiederanpfiff geschah dann die Szene, die es in der gut gefüllten und ansonsten lautstarken Halle schlagartig still werden ließ. Taylor Vollhals kam nach einer normalen Angriffsaktion extrem unglücklich auf dem Boden auf und blieb mit einer – wie sich später herausstellte – ausgekugelten Schulter liegen. Eine gute und schnelle Genesung, Taylor!
Die HSG zeigte sich von der Verletzung allerdings nicht geschockt, sondern konnte ihren Vorsprung im Gegenteil noch bis 20:17 erhöhen. Unkonzentriertheiten vorne wie hinten sorgten aber dafür, dass dieses Polster nach und nach schwand. In der 45. Minute hatte Geo das Blatt dann wieder gewendet und ging mit 25:26 in Führung. Stefan Knötgen versuchte mit einer Auszeit, seine Mannschaft noch einmal neu einzustellen, allerdings zunächst ohne Erfolg. Der Angriff agierte in dieser Phase zu statisch und in der Abwehr fehlte das letzte Quäntchen Biss; mit dem Resultat, dass Geo in der 57. Minute bis 30:33 erhöhen konnte.
Die letzten Minuten wurden nun zum Nervenkrimi. Volkach berappelte sich noch einmal, nahm gleich zwei Gerolzhöfer Akteure in Manndeckung und erzwang damit Fehler bei den Gästen. Mit einem verwandelten Siebenmeter 34 Sekunden vor dem Ende war der Anschlusstreffer zum 32:33 erzielt und die HSG setzte alles auf eine Karte: Offene Manndeckung. Die war tatsächlich erfolgreich, allerdings genügte die Zeit zwischen Ballgewinn und Schlusssirene nicht mehr, um den Ausgleichstreffer zu erzielen.
Auch wenn das Spiel verloren ging, konnte die Mannschaft sich erhobenen Hauptes von den heimischen Zuschauern verabschieden. Die gezeigte Leistung war Wiedergutmachung für die beiden vorangegangenen Heimspiele. Und so konnte anschließend im Foyer der Halle die Runde im großen Kreis ausklingen. Volkacher und Gerolzhöfer Fans und Spieler stießen gemeinsam auf das Spiel und die nun beinahe zu Ende gegangene Runde an.
Kommende Woche muss die HSG ein letztes Mal ran. Am kommenden Samstag treten die Herren um 19:30 Uhr beim designierten Absteiger TG Würzburg an. Es geht zwar um die goldene Ananas, dennoch möchte die Mannschaft sich noch einmal mit zwei Punkten von der Runde verabschieden. Aus dem Umkreis der Mannschaft werden außerdem eine oder zwei handfeste Überraschungen angekündigt. Mitfahren dürfte sich also lohnen!
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