Wenn man als Volkacher Handballer überlegt, ob man schon einmal in Bad Rodach an der Grenze zu Thüringen gespielt hat und auf dem Weg dorthin einspurige Straßen durch Dörfer, die tatsächlich Einöd heißen, passiert hat, muss man lange zurück denken.
Aber genau dort fand die zweite Pokalrunde unserer Damen statt. Am Sonntagmorgen startete die Fahrt zu den Gastgebern des TSV Weitramsdorf, die Ihre Spiele in dem Kurort austragen. Neben der HSG und der Heimmannschaft fanden sich noch die Spielgemeinschaft aus Pleichach und die zweite Mannschaft der TS Herzogenaurach in der oberfränkischen Gemeinde ein.
Wirklich ausgerechnet hatte sich ein Weiterkommen wohl keine der Mannschaften, dennoch hatte Markus Müller seine Spielerinnen gebeten, die Spiele erst zu nehmen. Mit Pleichach und Herzogenaurach waren immerhin zwei Mannschaften dabei, die man in der nächste Woche startenden Landesliga-Saison wieder sehen würde.
In der als Turnier angelegten Pokalrunde spielte zuerst Volkach gegen Herzogenaurach und anschließend Pleichach gegen Weitramsdorf, bevor die Sieger das Finale ausspielen sollten.
Das Spiel der HSG begann eher schleppend. Innerhalb der ersten zehn Minuten bekamen beide Mannschaften je eine Zeitstrafe. Deutlich besser zu Recht damit kamen allerdings die Volkacher Mädels und setzten sich nach 15 Minuten mit vier Toren ab. In der Folge geriet das Spiel ins Stocken und die TS holte Tor um Tor wieder auf, ehe die nächste starke Phase unserer Damen begann. Bis zur Halbzeit konnte sich Volkach stabilisieren und führte mit 15:12.
Die beste Phase des Spiels begann gleich mit Wiederanpfiff, als die HSG ihre alte Stärke, den Tempogegenstoß, wieder entdeckte. Mit einer starken Lena Bördlein als Rückhalt (vier gehaltene Siebenmeter!) wurde die Führung nach und nach ausgebaut. Herzogenaurach stand sich zu dieser Zeit selbst im Weg und konnte die Fehler der HSG nicht in eigene Tore ummünzen. Am Ende der Partie stand ein 27:21 Sieg auf der Anzeigetafel und das hatte zur Folge, dass die Damen an diesem Tag noch einmal zurück auf das Handballfeld mussten.
Erst einmal aber hieß es durchschnaufen. Während sich die Mädels auf der Tribüne stärkten, zeigte Pleichach den Gastgeberinnen die Grenzen auf und gewann überaus deutlich mit 32:19.
Im Finale hieß es dann Pleichach gegen die HSG. Während Pleichach zwar nur mit sechs Feldspielerinnen angereist war, konnte die Mannschaft in der zweiten Hälfte ihrer Partie den Energiesparmodus anwerfen. Volkach, in der ersten Begegnung noch mit fünf Auswechselspielerinnen, konnte in der zweiten Partie nicht mehr auf Anja Sahlmüller und Hanna Werner zurückgreifen und somit war es vor dem Spiel keinesfalls klar, wer als Favorit in die Partie ging.
Bis zur Mitte der ersten Hälfte schien Pleichach die besseren Kraftreserven zu besitzen und setzte sich auf zwischenzeitlich sogar fünf Tore ab, ehe der Volkacher Coach seine Spielerinnen zur Auszeit bat. Das Timeout zeigte Wirkung und die Mädels übernahmen bis zum Pausenpfiff die Führung (13:12).
Auch die ersten zehn Minuten in Halbzeit zwei wurden von den Damen der HSG Volkach beherrscht und Pleichach sah sich mit einem Vier-Tore-Rückstand konfrontiert. Trotz an diesem Tag bereits 100 gespielten Minuten schafften es die Spielerinnen von Pleichach, sich zurück zu kämpfen und übernahmen wiederum die Führung. Nach 50 Minuten in der zweiten Partie des Tages lag Volkach mit 20:19 hinten, ehe die Müller-Mädels ihre zweite oder vielleicht schon dritte Luft bekamen. Ohne ein weiteres Tor zuzulassen, aber mit sechs eigenen Toren, rangen die Damen ihren Gegner nieder und sicherten sich einen Platz in der dritten Pokalrunde.
Das Endergebnis der Partie lautete 25:20 für die HSG Volkach.
Nun heißt es schnell regenerieren, noch zwei Trainingseinheiten und dann startet für die Damen das Abenteuer Landesliga mit dem Spiel gegen die HSG Mainfranken (Samstag 15.09 18:00 Uhr Sickergrundhalle in Kitzingen). Zahlreiche Zuschauer sind gerne gesehen.
Die dritte Pokalrunde wiederum findet am 24/25.11 statt, vielleicht ja sogar in der Mainschleifenhalle.
Hinterlassen Sie einen Kommentar