Was war da nur mit den Herren I los? Am vergangenen Sonntag durften die Männer von Stefan Knötgen zum Aufsteiger aus Bad Neustadt fahren. Nach der deutlichen Niederlage gegen die Marktstefter hatte sich die Mannschaft einiges vorgenommen. So wollte man in der Abwehr wieder zu alter Stärke zurückfinden und im Angriff die Geschwindigkeit beibehalten, die man schon einige Male in der laufenden Saison gezeigt hatte.
Dass stille Hallen an einem Sonntag der HSG nicht liegen darf zwar keine Ausrede sein, war aber im ganzen Spiel mehr als deutlich zu sehen. Zwar stand die Abwehr nicht schlecht, und vor allem die Volkacher Torhüter nahmen einige Bälle weg, doch schaffte es die Mannschaft einfach nicht, schnell genug umzuschalten. Zu behäbig war das Angriffsspiel, sowohl während der zweiten Welle und gerade auch im Positionsangriff. Leider schob der Rückraum die Verantwortung zu oft auf die Außenpositionen. Diese mussten dann teils aus schlechten Winkeln gegen einen Torhüter werfen, der genau da seine Stärke hatte.
Mit gerade einmal einem Tor Vorsprung ging es in die Halbzeit. 10:9 für die HSG.
Entsprechend der Vorstellung seiner Jungs fiel die Halbzeitansprache des Volkacher Trainers sehr deutlich aus. So laut war es an diesem Tag bisher noch nicht geworden, also eigentlich genau das was den Volkachern bisher gefehlt hatte.
Zurück auf dem Spielfeld konnten die Zuschauer allerdings meinen, dass die Gastmannschaft noch kurz in der Kabine geblieben wäre. Bad Neustadt erzielte drei Tore in Folge und Volkach lag plötzlich wieder zurück. Nach gut acht Minuten war es zwar kein Ruck, der durch die Mannschaft ging, aber immerhin befand sie sich wieder körperlich auf dem Spielfeld. Die HSG führte zwar wieder, die Gastgeber glichen jedoch immer wieder schnell aus und so pendelte das Spiel bis in die Schlussphase hin und her.
Eine Minute vor dem Ende war es Daniel Fröstl, der den Siebenmeter, wie schon die fünf vorherigen, souverän verwandelte. Volkach mit einem Tor in Front, Auszeit Neustadt. Der HSC spielte in Unterzahl und nahm den Torhüter aus seinem Tor. Symptomatisch für diesen Tag: Die HSG erkämpfte sich den Ball und verfehlte das leere Tor, Bad Neustadt hatte noch einmal die Chance und nutzte wieder einmal die Unaufmerksamkeit der Abwehr. Mit dem letzten Anwurf fünf Sekunden vor dem Ende hätte es ebenfalls noch etwas werden können. Die Gastgeber hatten vergessen ihren Torhüter wieder einzuwechseln, aber auch hier realisierten es die Volkacher einfach zu spät und die Schlusssirene beendete die schnelle Mitte der HSG. Endstand 24:24.
Hätte man vor dem Spiel ein Unentschieden prophezeit, wäre klar von einem Punktverlust die Rede gewesen. Nach dem Spiel könnte man sogar von einem gerade noch so gewonnenen Punkt sprechen. Sei`s drum. Die Leistung aus den letzten Spielen ist alles andere als der Anspruch der Mannschaft. Endlich wieder aufwachen und Handball spielen können die Jungs schon am nächsten Sonntag. Diesmal daheim und diesmal hoffentlich in einer sehr lauten Halle mit geiler Stimmung, wenn um 18 Uhr der MHV aus Schweinfurt zu Gast ist.
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