Auch wenn das Ergebnis das auf den ersten Blick nicht vermuten lässt – die HSG ist gegen Titelaspirant Marktsteft knapp an einer kleinen Sensation vorbeigeschrammt. Lange konnte die Mannschaft dem Favoriten ein Duell auf Augenhöhe liefern und musste sich erst in den letzten Minuten aufgrund schwindender Kräfte geschlagen geben.
Dass sich ein derart spannendes Spiel entwickeln würde, war vorab nicht abzusehen. Schließlich musste Volkach auf insgesamt sechs Spieler verzichten. Selbst Trainer Stefan Knötgen streifte sich ein Trikot über, um dem einen oder anderen Spieler eine Verschnaufpause gönnen zu können. Doch die verbleibenden Akteure machten ihre Sache dafür umso besser.
Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten kam die Mannschaft immer besser ins Spiel und konnte in der 13. Minute beim 5:6 zum ersten Mal in Führung gehen. Garanten hierfür waren eine solide Abwehrleistung, überlegte Angriffsaktionen und nicht zuletzt ein an diesem Tag glänzend aufgelegter Johannes Vietz zwischen den Pfosten. Außerdem profitierte Volkach von einigen Fehlern des Marktstefter Angriffs. Beim Stand von 7:9 in der 18. Minute sah Stefts Trainer Viliam Vitkovic sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Diese trug sichtlich Früchte. Die Gastgeber nutzten in der Folge eine doppelte Überzahl zu drei Toren in Folge (10:9, 20.). Nach einer Volkacher Auszeit (24.) kam die Mannschaft noch einmal besser ins Spiel und erkämpfte sich den 13:13-Halbzeitstand.
Die Pause tat dem Voklacher Spiel leider nicht gut. Binnen sechs Minuten konnten die Gastgeber auf 18:13 davonziehen, erst in der 37. Minute gelang der HSG das erste Tor im zweiten Durchgang. In der Folge entwickelte sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe, allerdings auf etwas niedrigerem Niveau als in Hälfte eins. Beide Seiten leisteten sich einige Fehler und unkonzentrierte Abschlüsse. Volkach machte es in dieser Phase ein klein wenig besser und kam Tor um Tor heran. In der 46. Minute fiel der Anschlusstreffer zum 20:19. Allerdings merkte man bereits zu diesem Zeitpunkt, dass das Spiel viel Kraft gekostet hatte. Jetzt machte sich die dünn besetzte Volkacher Bank bemerkbar: Marktsteft wirkte vor allem im Angriff etwas frischer und konnte wieder auf 22:19 davonziehen (50.). Doch die HSG steckte nicht auf und kam, lautstark unterstützt von den mitgereisten Fans, beim 23:21 in der 55. Minute noch einmal in Schlagdistanz heran. Marktsteft wurde nun zusehends nervös. Leider verpasste es die HSG aber, daraus Kapital zu schlagen und ermöglichte mit zwei aufeinander folgenden Fehlern im Angriff einfach Tore für die Hausherren. Die ließen sich nicht lange bitten und erhöhten in den letzten fünf Minuten von 23:21 zum 26:21-Endstand.
Unterm Strich kann die HSG zwar keine Punkte aus Marktsteft mitnehmen; dafür aber die Erkenntnis, dass sie es durchaus auch mit Mannschaften aufnehmen kann, die in den oberen Tabellenregionen zu verorten sind. Auf der gezeigten Leistung kann sie getrost aufbauen.
Besonders erwähnt werden soll noch eine faire Geste der Heimmannschaft: Beim Stand von 11:10 in der 22. Minute entschied das ansonsten gewohnt souverän leitende Schiedsrichtergespann Benzinger/Brotzeller während eines Volkacher Angriffs auf Einwurf für Marktsteft. Ein Stefter Spieler korrigierte diese Entscheidung jedoch sofort mit dem Hinweis, dass er zuletzt am Ball gewesen sei. Zwar konnte Volkach daraus kein Kapital schlagen, lobenswert ist dieser Sportsgeist aber allemal
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